Tochter heiratet - Rede des Vaters

Meine liebe Tochter Eva,
lieber Adam -
liebe Gäste.

Wir leben in wundervollen Zeiten - nicht nur, weil heute meine Tochter heiratet, es leckeres Essen und genügend zu trinken gibt. ☺

Nein, diese Zeiten sind wundervoll, weil man so viele Freunde und Bekannte haben kann wie noch nie - und mit so vielen Leuten kommuniziert wie noch nie in der Geschichte der Menschheit.

Multimedial per Internet kann man sogar aufregende Affären haben - berührungslos und über Kontinente hinweg.

Davon habe ich jedenfalls mal gehört.

Insofern schäme ich mich fast ein wenig, dass ich hier persönlich erscheine - und nicht per Videokonferenz.

Aber für richtig alte, ich meine richtig richtig alte Leute wie mich bedeutet „Freund“ etwas mehr als eine virtuelle Bekanntschaft per Mausklick.

Und Kommunikation findet vor allem dann statt, wenn man sich gegenseitig ins Gesicht schauen kann.

So etwas – und auch eine Partnerschaft, und eine Ehe - ist der Störfall in der virtuellen Herrlichkeit durch den Einbruch der Realität!

Und in diesem wirklichen Leben kann man sich nicht nur im Profil sehen lassen - wie auf seinem Foto bei Facebook.

(Foto stark vergrößert hochhalten)

Sieht hinreißend aus.

Aber die Wirklichkeit ist noch bezaubernder, wie wir besonders heute alle sehen.

Ja, ihr beide, Eva und Adam, ihr seid schon längst und lange über die Kontinente hinweg in der echten Wirklichkeit gelandet.

Ich glaube, ihr beide habt ein Ass gezogen, aber dennoch ist das kein Spiel für euch:

Eure Beziehung ist nicht virtuell, sondern echt.

Eure Liebe ist wunderbar … „old school“, würde man heute wohl sagen.


(...)