Brautvater zur Hochzeit

Liebe Eva, lieber Adam, liebe Gäste!

Aller guten Dinge sind drei.

Drei Mal habe ich in dieses Jahr großen Grund zur Freude.

Erst war da eure standesamtliche Trauung im Mai, bei der ich dich, lieber Adam, als Brautvater offiziell in der Familie willkommen heißen durfte.

Dann habt ihr uns unser bezauberndes Enkelkind Christine geschenkt und mich zum Großvater gemacht.

Heute nun habe ich dich, liebe Eva, noch zum Altar geführt.

Schon für die Pythagoräer war die 3 die perfekte Zahl.

Ich schaue euch an und denke, sie haben recht.

Ihr beide seid ein Paar, mit Christina seid ihr eine Familie.

Im Christentum des Mittelalters symbolisiert die Zahl 3 Gott.

Seinen Segen für euch habt ihr heute bei der kirchlichen Trauung empfangen.

In einer mittelalterlichen Rede zur Hochzeit würde man nun sagen:

Lieber Recke, liebes Weyb - schon immer galt die 3 als göttliche und heilige Zahl.

Sie steht für die Zyklen der Natur und symbolisiert den Lebensverlauf des Menschen.

Christine ist die Kindheit.

Eva und Adam, ihr seid die Erwachsenen.

Als frischgebackener Großvater übernehme ich einfach mal das Alter.

Selbst in der Demokratie hat die 3 eine Bedeutung.

Bei 3 Stimmen ist erst eine absolute Mehrheit möglich.

Lieber Adam, mit zwei Frauen im Haus kannst du dir ja denken, wie die Abstimmung zukünftig ausgehen wird.

Es sind immer drei Wünsche, die im Märchen von der guten Fee geschenkt werden.

Meine sind alle in Erfüllung gegangen.

Zuerst bekam ich eine wunderbare Tochter.

Mein zweiter Wunsch nach einem tollen Schwiegersohn ist auch in Erfüllung gegangen.

Sogar der dritte Wunsch nach einem Enkelkind ist schon erfüllt.

Aller guten Dinge sind eben 3!

(...)