Wie verwende ich Sprüche und Zitate in meiner Rede?
Nicht jede Rede braucht Zitate, aber jeder Redner, der Zitate verwendet, sollte wissen, warum, wie und wann er diese am besten einsetzt. Wer die folgenden Überlegungen und Tipps beherzigt, kann künftig mit geschickt platzierten Zitaten ganz einfach seine Reden aufwerten.
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Ein gut platziertes Zitat kann eine Rede aufwerten.
Warum sollte ich Zitate in meiner Rede nutzen?
Gute Sprüche und Zitate wie in dieser Sammlung lassen sich zum Glück leicht finden. Doch wie setzen Redner sie am besten ein? Die Verwendung von Sprüchen und Zitaten in einer Rede kann durchaus positive Effekte bei den Zuhörern erzielen und die Ansprache aufwerten. Dabei gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.
Ein richtig eingesetztes Zitat oder ein Spruch an passender Stelle verstärken und unterstreichen eigene Ideen. Ein Zitat kann zur zweiten Stimme werden, die eine Behauptung wiedergibt und damit wirkungsvoller sein als eine einfache Wiederholung mit anderen Worten. Damit erhöht der Redner nicht zuletzt seine Glaubwürdigkeit.
Darüber hinaus bieten Zitate in der Regel eine prägnante Formulierung. Die Zuhörer können sich an Zitate leichter erinnern, sie sind besonders eingängig.
Dabei können Zitate nicht nur persönliche Ansprachen bereichern, sondern zwischen Fakten und Statistiken eingeflochten auch Reden vor Fachpublikum abwechslungsreicher gestalten oder geschäftliche Vorträge auflockern. Je nachdem welches Zitat vorgetragen wird, kann es für Spannung, Vorfreude oder Dramatik sorgen. Und wer sein Zitat mit Worten wie „Einst stellte schon der Philosoph Arthur Schopenhauer fest, dass …“ und dann eine kleine rhetorische Pause einlegt, kann sich der Aufmerksamkeit seiner Zuhörer gewiss sein.
Bei einer PowerPoint-Präsentation können Zitate auf dem Bildschirm angezeigt werden. Der Redner kann sein Publikum das Zitat zunächst selbst lesen lassen, sich einen Moment Zeit nehmen und dann auf das Zitat eingehen.
Wo liegt die Gefahr bei der Verwendung von Zitaten?
Zitate und Sprüche sollten mit Bedacht gesetzt werden und sich in der Rede nicht häufen.
Eine weitere Gefahr besteht, wenn allzu bekannte Sprüche und Zitate verwendet werden. Wir alle kennen die „Kalendersprüche“, die schon zu oft gehört wurden, als dass sie in einer Rede einen wirklichen Effekt oder Aha-Moment erzielen könnten.
Die zitierte Person sollte dem Publikum bekannt sein. Ist sie es nicht, muss der Redner sie vorstellen, um Glaubwürdigkeit zu erzielen. Beim Publikum kommt es jedoch auch nicht gut an, wenn sich zeigt, dass eine Person ausschließlich wegen ihres Bekanntheitsgrades zitiert wird. Dies kann schnell unpassend wirken. In einer Rede über Fußball hat ein Philosoph wie Nietzsche nur unter bestimmten Umständen etwas zu suchen. Lieber sollte hier ein Trainer oder ein Spieler zu Wort kommen. Letztendlich geht es um Fachwissen über den Bereich, über den gesprochen wird.
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Eingängige
Zitate und Sprüche können bei Reden im privaten und im geschäftlichen Bereich
effektvoll genutzt werden.
Zitieren, aber richtig
Tipp: Es ist immer schön, wenn ein früherer Redner zitiert wird. Geschickte Redner können diesen Kniff sogar ganz spontan einflechten, indem sie auf ihren direkten Vorredner Bezug nehmen. Diese Möglichkeit wird beispielsweise gerne bei Hochzeitsreden genutzt.
Zitieren am Anfang, in der Mitte oder am Ende der Rede
Es kann sehr effektvoll sein, eine Rede mit einem Zitat zu beginnen. Doch nicht jedes beliebige Zitat erregt die Aufmerksamkeit der Zuhörer. In jedem Fall sollte das Zitat relevant für den folgenden Inhalt sein. Im Zweifelsfall gibt es andere wirkungsvolle Methoden, eine Rede gut einzuleiten.
Auch ein Zitat am Ende einer Rede kann eine gute Wirkung haben – vorausgesetzt, es ist ein starkes Zitat und weist im Idealfall auf den Beginn der Rede zurück. In den allermeisten Fällen ist jedoch von einem Zitat zum Redeschluss abzuraten. Schöner ist es, wenn die letzten Worte vom Redner selbst stammen. Dies gilt ganz besonders für sehr persönliche Ansprachen. Denn schließlich sind die letzten Worte meist die, die am längsten nachhallen. Und ein Jubilar oder ein Brautpaar ist sicher mehr gerührt, wenn diese Worte vom Redner selbst und damit von ganzem Herzen kommen.
Kaum etwas falsch machen können Redner mit einem Zitat in der Mitte ihres Vortrags oder ihrer Ansprache. Denn hier ist meist auch der Punkt erreicht, an dem der Redner ein wenig Unterstützung für seine Argumente und Ausführungen brauchen kann. Im besten Fall wird das Zitat am Ende eines Redeabschnitts eingeflochten, um das Gesagte zu untermauern.
Fazit
Es gibt keine Regel, wie viele oder welche Zitate in eine Rede eingeflochten werden können. Es gilt jedoch wie so oft: Qualität kommt vor Quantität. Lieber sollte ein einziges Zitat von einer für das Thema relevanten Person mit Bedacht gewählt und geschickt platziert werden, als dass man einen Haufen Zitate nur um des Zitierens willen einflechtet, die keine Wirkung hinterlassen.