Hochzeitsrede als Schwiegervater

Liebe Eva und lieber Adam!

Liebe Hochzeitsgäste.

Meine Hochzeitsrede als Schwiegervater beginne ich mit einem ungewöhnlichen Vergleich.

Wenn man sich einmal einen Globus genauer anschaut, dann entdeckt man manchmal Linien, die sich über die blauen Flächen der Weltmeere ziehen.

Es sind die Flugrouten und die Schiffsverbindungen, die Kontinente und Städte miteinander verknüpfen, und ein wenig erinnern sie an die Nähfäden, mit denen zwei Stoffteile zu einem Kleidungsstück zusammengefügt werden.

Es sind virtuelle Linien, gedachte Wege.

Unsichtbar, sobald der Kondensstreifen eines Flugzeugs verweht oder die Kielspur eines Schiffes von Strömung und Wellen verwischt worden ist.

Aber dass sie nicht sichtbar sind - wie Trampelpfade zum Beispiel, die hinten an einem Schwimmbad zu einem Loch im Zaun führen, wo man ungesehen hineinschlüpfen kann - dass sie also unsichtbar sind, sagt nichts über ihre Realität aus.

Sie sind sehr real.

So real wie ein Schwiegervater ☺ - und seine Hochzeitsrede. ☺

Und mehr noch.

Diese Verbindungslinien bestimmen unsere Realität.

Sie machen unsere Welt offener, freier, reicher, vielfältiger.

Sie machen die Welt erst zu „unserer“ Welt.

Weil sie uns vor einem Zustand bewahren, in dem wir unser ganzes Leben in einem Dorf verbringen,wo die weite Welt hinter der letzten Kuhweide beginnt.

Und ein misstrauisch beäugter Fremder schon derjenige ist, der aus dem nächsten Dorf stammt.


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Diese unsichtbaren Wege schaffen Beziehungen.

Ja, sie sind selbst diese Beziehungen.

Und genau dies ist der Grund, warum ich als Schwiegervater bei meiner Hochzeitsrede seit ungefähr zwei Minuten über die gestrichelten oder gepunkteten Linien auf einem Globus rede. ☺

Weil es bei einer Heirat genau darum geht: um die unsichtbaren, aber dennoch so wirklichen und wirkungsvollen Verbindungen zwischen zwei Menschen.

Und ich kann sogar noch eins draufsetzen.

Mit dem bekanntesten Zitat von John Donne:

„Niemand ist eine Insel, in sich ganz.

Jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlandes.“

Nein, sicherlich ist kein Mensch eine Insel.

Aber was nutzt ihm diese Erkenntnis - wenn er zur Insel gemacht wird.

Wenn er allein bleibt mit seinen Eigenheiten, seinem Wesen, seinen Talenten, seinen Stärken, seinen Schwächen, seinen Hoffnungen, Ängsten und Schrullen.

Wenn er allein bleibt, weil es keine Verbindung gibt.

Keine wirkliche Verbindung, meine ich, die über das flüchtige Normalmaß einer Begegnung im Aufzug oder im Hausflur hinausgeht.

Wenn eine wirkliche Verbindung besteht, dann ist das ein Grund zur Freude.

Und wenn sich zwei Menschen so sicher sind, dass ihre Verbindungen stark sind, dauerhaft und haltbar - auch wenn es einmal Turbulenzen, Stürme und raues Wetter geben sollte …

Dann ist das wahrhaftig ein Anlass zu feiern!

Vermutlich aber gibt es keine Institution auf der Welt, die so oft und so hingebungsvoll mit sarkastischen und zynischen Bemerkungen überzogen wurde wie die Institution der Ehe.

Wobei ein Satz wie „Die Ehe ist der Sieg der Hoffnung über die Erfahrung“ mir nun keineswegs sarkastisch erscheint, sondern einfach realistisch. ☺

Allerdings stellt sich die Frage: „Welche Erfahrung“?

Diejenige, die sich in Statistiken niederschlägt?

Oder die Erfahrung, wenn einmal mehr ein Traumpaar aus der Prominentenszene, das kurz vorher noch im Glanz seiner trauten Zweisamkeit strahlte, nun zur öffentlichen Waschung schmutziger Wäsche ansetzt ..?

Was, wie ich zugebe, ja äußerst unterhaltsam und amüsant sein kann, wenn man es durch die einschlägigen Hochglanzblättchen oder durch die geschwätzigen TV-Gesellschaftsmagazine verfolgt.

Tatsache ist aber - und als Schwiegervater betone ich dies ausdrücklich vor unserem Brautpaar:

Wir leben nach vorne - und die Hoffnung ist unser Fahrzeug dabei.

Erst mit Blick in die Vergangenheit lernen wir, dass Erfahrung, persönliche Erfahrung nichts mehr ist als die abgelegte Schlangenhaut oder das abgeworfene Geweih ...

Während wir schon längst weiter sind, auf neuen besseren Wegen, in einer neuen Haut und mit einem noch prächtigeren Geweih. ☺

Es ist die Hoffnung, die uns trägt und im Leben weiterträgt und die es uns ermöglicht, zumindest einen großen Teil dessen, was später zu Erfahrungen gerinnt, selbst zu formen und zu gestalten.

(...)

Als Schwiegervater sollten Sie eine individuell passende Hochzeitsrede halten.

Sie sehen hier lediglich ein Beispiel einer Rede als Schwiegervater.

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