Weihnachtsrede Betriebsrat/Personalvertreter

Beispiel Weihnachtsrede 🎅 als Betriebsrat/Personalvertreter


Ja, liebe Kolleginnen und Kollegen, "is’ denn heut’ scho’ Weihnachten?“ ☺

Ihr erinnert euch an diesen Spruch?

Die Antwort ist „ja“! ☺

Oder eigentlich „nein“. ☺

Also „ja“, die meisten von uns erinnern sich an den Werbespruch des Kaisers Franz Beckenbauer.

Aber „nein“:

Weihnachten ist jetzt deswegen noch lang nicht! ☺

Auch wenn ich euch heute anlässlich unserer Weihnachtsfeier begrüßen darf. ☺

Zu der ich auch den Herrn Beckenbauer gedanklich eingeladen habe ☺ - und zwar, weil er mich inspiriert hat.

Weil er eins nämlich ganz locker zugibt:

„Ich habe noch nie eine große Rede gehalten.

Ich habe immer nur gesagt, was mir gerade eingefallen ist.“ ☺

Was fällt einem zu Beckenbauer ein?

Der Erfolg auf Weltniveau – Erfolg als Trainer, als Spieler und als Funktionär.

Und genau in diesen drei Disziplinen will auch eure Personalvertretung Erfolge vorweisen:

Als Trainer wollen wir den Personalstand halten.

Als Teamplayer streben wir ein gutes Auskommen mit der Politik an.

Und als Funktionäre tun wir alles dafür, Einsparungen zu verhindern!

Weil wir schon beim Wort „Erfolg“ sind …

Der - ist laut Beckenbauer:

"Ein scheues Reh. ☺

Da muss der Wind stimmen, die Witterung, die Sterne und der Mond.“ ☺

Darum freut es mich, dass wir im vergangenen Jahr offenbar die richtige Windrichtung erwischt haben ... ☺

Für die Weiterbezahlung des Weihnachtsgelds.

Wir versuchen, diese sonnige Witterung auch nächstes Jahr zu erhalten.

Entscheidend dafür ist aber weniger das Wetter …

Sondern eure Unterstützung für unsere Arbeit als Personalvertretung, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Für diese geleistete Rückendeckung danke ich euch als Betriebsrat ganz herzlich!

Wie sieht es nun in diesem Jahr aus?

Gestern war ja Nikolaus, und da denkt man vielleicht an eine ruhige klare Nacht. ☺

Durch die Stille stapft ein netter Kerl in einem roten Mantel – rot ist ja eine schöne Farbe – und läuft auf stabilem Boden.

Er zieht zwischen den warmen Häusern umher, um uns kleine Geschenke zu bringen.

Leider sehe ich uns in letzter Zeit eher in einem heulenden Sturm auf unserem schwankendem Staatsschiff unter schwarzen Wolken – meistens keine gute Farbe.

Außerdem wird es ständig sozial kälter, und keiner bringt uns nette Kleinigkeiten an Bord.

Stattdessen geht der Klabautermann um, und unsere Fracht verschwindet aus dem Laderaum.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, im hinter uns liegenden Jahr habt ihr mir in diesem Orkan sehr geholfen, in unserer Crew mitzuarbeiten.

Dafür danke ich euch ganz ausdrücklich und herzlich!

Deswegen wurmt es mich besonders, dass ich euch so kurz vor Weihnachten keine frohe Botschaft verkünden kann.

Von der schwarzen Regierung mit ihren schwefelgelben Tupfern kommt nämlich mächtig Gegenwind:

In den unsicheren Hafen der Rente dürfen wir erst nach 67 Jahren auf hoher See einlaufen – falls jünger, dann nur mit fast 20 % Abzug.

Zwar haben wir jetzt ab 63 Anspruch auf Rente, aber davor gibt es nur Arbeitslosengeld I oder gar nur Hartz IV.

Vielen geht Hartz IV aber derart gegen ihre Seemanns-Ehre, dass sie lieber diese 20 Prozent Wind aus ihren Segeln nehmen.

Doch bei 1.000 Euro Rente zum Beispiel sind das schon fast 200 Euro, auf die man einen ehrlichen Anspruch hat!

Nur weil der Körper nach Jahrzehnten harter Arbeit über Deck bei jedem Wind und Wetter nicht mehr kann, soll man unter Deck auf ein sattes Fünftel Heuer verzichten.

So will das jedenfalls unsere christlich-demokratische Seefahrt, liebe Kolleginnen und Kollegen!

40 oder 45 Jahre hat man keinem auf der Tasche gelegen und treu seine Beiträge in die Große Seemannskasse gezahlt.

Sein ganzes Leben lang hat man alleine den Stürmen getrotzt, also will man auch mit Würde im letzten Hafen vor Anker liegen.

Ausgerechnet im Alter soll man dann aber zum Amt gehen!

Dieses Seemannsgarn aus der Kapitänskajüte ist eine Schande für unser Staatsschiff und ein Armutszeugnis für die Frau am Ruder!

Aus diesem Rentenstrudel rettet nun der Klabautermann die Fracht für seine schwarzen Zwecke, denn die Umverteilung geht beim Rentenbeitrag weiter.

Vor gerade mal sechs Wochen hat nämlich unsere wackere Kapitänin mit ihren Offizieren im Bundestag die Beitragssenkung beschlossen.

Der Bundesrat hätte diesen Piratenplan noch torpedieren können – aber zwei Länder unter großer Koalitionsflagge haben den Plan unterstützt.

Damit kommt aber auch die Senkung des Rentenniveaus.

Und zwar um bittere sieben Prozentpunkte!

An einem Beispiel sieht man schnell, wie viel Rente dabei im Bermudadreieck von CDU, CSU und FDP verschwindet:

Heute kriegt ein Geselle am Bau nach 45 Jahren knapp Dreizehn-Hundert Euro Rente.

Nach der Senkung bekäme er nur noch knapp Elf-Hundert!

Umgerechnet auf die Zeit klaut ihm die Geißel der Sieben Prozentmeere ganze sechs Beitragsjahre!

So ist es natürlich kein Wunder, dass alle Nebelhörner immer lauter davor warnen, dass Mensch von der Rente allein nicht mehr leben kann.

Der wortreiche Kunstnebel aus der Offiziersmesse verwischt dabei, wer an dieser Rentenflaute wirklich schuld ist?!

Unser armer Geselle, oder der Arbeiter auf dem Bau, oder die anderen Beschäftigten sind es jedenfalls nicht!

Die Admiralität höchstpersönlich plündert unser Schiff und sagt:

„Das sind Sachzwänge.“

Da krieg’ ich Lachzwänge!

Die Seehoheiten können doch nur unseren Frachtraum leeren, weil wir ihn vorher gefüllt haben – und hinterher leer ausgehen sollen.

Wir sollen also auch noch doppelt bezahlen, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Gegen soviel Machtmissbrauch muss man meutern.

Deswegen sind unsere Ziele auch sonnenklar:

Erstens:

Die Rente mit 67 muss weg!

Nach Jahrzehnten harter Arbeit auf Deck können die meisten dieses Eintrittsalter doch gar nicht erreichen.

Zweitens:

Es darf nicht mehr um Lebensjahre gehen, es muss sich um Berufsjahre drehen!

Die SPD hat ja schon klar gemacht:

Wer 45 Jahre im Beruf und 63 ist, darf ohne Abschläge in Rente.

Drittens:

Der Schrecken der Sieben Prozentpunkte muss mit einer Breitseite der Gewerkschaftsgaleere versenkt werden!

Schließlich schadet dieser Pirat auch dem Staat, der die erzwungene Altersarmut später mit Steuern lindern muss.

Natürlich hat unsere IG BAU noch mehr vor, aber so kurz vor dem Fest der Liebe will ich keine Hiebe mehr austeilen.

Dafür kriegt die räuberische Besatzung auf der Brücke im nächsten Jahr noch mehr Tritte gegen ihr Holzbein.

Jetzt aber, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, wünsche ich euch und euren Familien eine frische Brise auf der Fahrt in die Feiertage.

Schiff Ahoi – und frohe Weihnachten!

Danke!

(...)

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