Toast des Brautvaters


Liebe Eva!

Lieber Adamo!

Liebe Gäste.

Es gibt schwierige Beziehungen – zum Beispiel die zwischen Männern und Frauen.

Die Beziehung zwischen Mitteleuropa und Südeuropa wird ebenfalls unter die Rubrik „nicht immer einfach“ einzuordnen sein.

Aus diesen Voraussetzungen erklärt sich, dass wir heute und hier einen ganz besonderen Glücksfall feiern dürfen.

Nicht nur die Tatsache ist erstaunlich, dass sich zwei derart unterschiedliche Wesen wie eine Frau und ein Mann derart gut verstehen, dass sie – mittels gegenseitiger Verehelichung - den Rest ihres Lebens gemeinsam verbringen wollen.

Das allein ist schon sensationell und eigentlich so außergewöhnlich, dass viele Beobachter heutzutage meinen, so etwas wäre ein Sonderfall.

Nein – wir feiern heute keinen Sonderfall – sondern einen Idealfall!

Dieser gilt auch historisch betrachtet für die erfolgreiche Kooperation von Mittel- und Südeuropa.

Die Geschichte zeigt, dass es anfänglich die Römer waren, die unbedingt nach Norden wollten.

Dort fielen sie den Germanen unangenehm auf, weil sie ständig in Sandalen und Socken herumliefen und glaubten, den Bewohner des Nordens die Zivilisation in Form von Mülleimern und Behördenformularen näherbringen zu müssen.

Und vor allem in Form des Finanzamts.

Diese waren schließlich derart begeistert, dass sie ihrerseits in den Süden zogen – um Socken zu erbeuten und Sandalen zu tragen.

Man kann zu recht sagen:

Die Germanen übernahmen das römische Erbe – und halten es noch heute hoch.

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